Agnes Sapper

Mit ihrer Familie kommt Agnes Sapper im Jahre 1892 nach Calw. Im erstenStockwerk des Gasthauses "Zur Kanne" in der Salzgasse bezieht sie eine Wohnung. Erste Erfolge als Kinder- und Jugendbuchautorin hat sie bereits vorzuweisen, in Calw entsteht dann unter anderem "Gretchen Reinwalds erstes Schuljahr". Nach dem Tod ihres Mannes 1898 zieht sie nach Würzburg und setzt ihre schriftstellerische Tätigkeit äußersterfolgreich fort: ihre Bücher erreichen Auflagen von über drei Millionen Exemplaren und werden in sieben Sprachen übersetzt. Ihr Bekanntestes Werk "Die Familie Pfäffling" ist im jahr 2002 neu aufgelegt worden.

Bedeutung für die Frauengeschichte

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Agnes Sapper erreichte mit ihren Büchern Auflagen von über drei Millionen Exemplaren und wurde in sieben Sprachen übersetzt.

Am 12. April 1852 als Agnes Brater in München geboren, heiratet sie im Jahr 1875 Eduard Sapper und zieht mit ihm zunächst nach Blaubeuren, später nach Neckartailfingen und Esslingen. Immer schon hat sie mit dem Erzählen von Geschichten kleine und große Zuhörer begeistert. Doch 1882 hält sie zum ersten Mal schriftlich fest, was ihrer Phantasie entspringt, nimmt, von ihrem Mann ermutigt, an einem Preisausschreiben der Immergrünhefte mit der Erzählung "In Wasserfluten" teil und gewinnt den ersten Preis.

1892 zieht die Familie nach Calw, wo ihr Mann als Gerichtsnotar tätig wird: "Mit tausend Freuden begrüßt seine Frau den Wechsel. Das reizende Schwarzwaldstädtchen lockte sie...". Im ersten Stockwerk des Gasthauses "Zur Kanne" findet sie eine Wohnung. Kaum vorstellbar heute der Umzug mit drei Kindern, im Januar bei -16°C und eingefrorenen Wasserleitungen, trotz ständig beheizter Öfen. Agnes Sapper setzt ihre schriftstellerische Tätigkeit mit wachsendem Erfolg fort. Es entstehen u.a. Gretchen Reinwalds erstes Schuljahr und die historische Erzählung "Kuni und ihr Pate Valentin Andreä", zu der sie durch den "Geist des Jahrhunderte alten Hauses, in dem wir wohnten" angeregt wurde. Ihre Bücher erscheinen im renommierten Stuttgarter Gundert Verlag. Sie erobert die jungen LeserInnen vor allem, weil sie unmittelbar und lebensnah schreibt, ohne erhobenen Zeigefinger und mit großem Humor.

Nach seinem Theologiestudium wird ihr Sohn Karl in der "gotischen Kirche aus rotem Sandstein" in Calw ordiniert. Doch nach dem Tod ihres Mannes 1898 zieht Agnes Sapper mit den Töchtern Anna und Agnes zu ihrer Mutter Pauline Brater nach Würzburg. Dort entstehen ab 1906 Die Familie Pfäffling, Werden und Wachsen sowie die Biografie ihrer Mutter Frau Pauline Brater. Lebensbild einer deutschen Frau. Kurz vor ihrem 77. Geburtstag stirbt Agnes Sapper am 19. März 1929 in Würzburg.

Leider sind ihre Bücher heute nur noch antiquarisch erhältlich.

"Wie viel verändert sich und wie gleich bleiben sich die inneren Erlebnisse,
die Gefühle der Menschen."