Margarita Römer

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Margarita Römer

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Calw

Margarita Römer

Als Tochter eines Reutlinger Apothekers wird Margarita Majer am19.1.1870 in Valparaiso / Chile geboren. Nach ihrem Auslandsaufenthalt

kehren die Eltern 1880 mit ihr nach Deutschland zurück. Sie ist eine gebildete junge Frau, die mehrere Fremdsprachen beherrscht, als sie 1898  den Arzt Carl Römer heiratet. Mit ihm zusammen zieht sie ein Jahr später von Cannstatt, wo er eine kleine Nervenklinik betreibt, nach Hirsau um. Im leerstehenden Gebäude der ehemaligen Saffianlederfabrik entsteht die Römerklinik.

Die Familie - aus der Ehe gehen vier Kinder hervor - bezieht das Haupthaus zusammen mit fünf Patienten. Nach und nach wird die Römerklinik ausgebaut und modernisiert; in den Sommermonaten können später bis zu vierzig Patienten aufgenommen werden. Küche und Hauswirtschaft dienen unter Leitung von Margarita Römer auch als Haushaltsschule für junge Mädchen aus der näheren Umgebung.

Im August 1914 bricht der Erste Weltkrieg aus und bereits am Ende des Monats treffen die ersten Verwundeten ein, die zum Teil in Holzbaracken im Garten untergebracht werden. Margarita Römer bietet nun nicht mehr nur Lesestunden und schulartigen Unterricht in ihren Räumen an, sondern veranstaltet eigens für die verwundeten Soldaten literarische Programme. So trägt sie neben der physischen Genesung auch zur Heilung der seelischen Wunden bei, die der Krieg hinterlassen hat. Von dieser "Bibliotherapie" beeindruckt, soll Königin Charlotte von Württemberg den Patienten sogar einen Theaterbesuch in Stuttgart gestiftet haben.

Als "Frau Sanitätsrat" spielt sie in der Gemeinde Hirsau eine wichtige Rolle und führt ein offenes Haus. Die Konfirmanden müssen zu einer Art Generalprobe bei ihr erscheinen und erhalten ein kleines Geschenk. Auch einen Kinderchristtag veranstaltet sie in ihren Räumen.

Nach dem Tod ihres Mannes 1934 leitet sie gemeinsam mit ihrem Sohn Helmuth die Römerklinik. Margarita Römer stirbt im Jahr 1954 in Hirsau.

"Schaffet gut und sparet au!"