historische persönlichkeit
Sophie Oelschläger
Lederstraße 23
75365 Calw
Buchdruckerei". Der Sitz des Druckerei-Verlages war zunächst in der Bischofstraße, seit 1867 dann in der Lederstraße.
Der Verleger Adolf Oelschläger starb 1875 nach 18-jähriger Tätigkeit im Alter von 43 Jahren an Lungentuberkulose.
Seine Witwe Sophie Oelschläger übernahm kurzerhand den Betrieb, dessen
Arbeit sie als Tochter des früheren Verlegers Gustav Rivinius und als
Ehefrau des gerade verstorbenen Zeitungsherausgebers sicher gut kannte.
Selbstbewusst und selbstverständlich setzte sie ihren Namen ans Ende der
Zeitung, die dreimal wöchentlich erschien: "Redaktion, Druck und Verlag
von S. Oelschläger in Calw".
Sechs Jahre lang leitete sie die Redaktion, die Druckerei und den Verlag
der Zeitung. In dieser Zeit stieg die Zahl der Abonnenten, und die
Zeitung veränderte ihr Format und damit ihr Aussehen entscheidend.
Als sich ihre Tochter Marie Louise 1881 mit dem Kaufmann Paul Adolff
verheiratete, übergab sie ihrem Schwiegersohn die Leitung der Zeitung.
Warum sie dies tat, ist leider nicht mehr zu ermitteln. Unter ihrem
Schwiegersohn schloss jede Ausgabe mit dem Vermerk: "Druck und Verlag
der A. Oelschläger´schen Buchdruckerei. Redigiert von Paul Adolff,
Calw." Es ist anzunehmen, dass Sophie Oelschläger bei Druck und Verlag
weiterhin mitsprach, sich aus dem Redaktionsbetrieb aber zurückgezogen
hatte.
Am 4. Februar 1891 starb Sophie Oelschläger in Paris, wo sie ihre
Tochter Sophie Amalie und deren Familie besucht hatte. Sie wurde auf dem
Calwer Friedhof beerdigt.