Die Nagold

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75365 Calw

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Die Nagold

Bedeutung im "Flyer Leben mit Wasser":
Die Nagold entspringt einer Quelle bei Urnagold (Gemeinde Seewald) und mündet im Pforzheimer Stadtzentrum in die Enz. Die Nagold ist 92 Kilometer lang und hat ein Einzugsgebiet mit einer Fläche von ca. 1.150 Quadratkilometer. Sie hatte für Calw immer schon eine große Bedeutung: Sie lieferte Trinkwasser für Mensch, Tier und Pflanzen, Wasch- und Gebrauchswasser für die Hauswirtschaft und viele (vor-)industrielle Betriebe wie beispielsweise die Gerberei. Früher trieb die Nagold mit ihrer Wasserkraft Mühlen und Sägewerke an, heute sind es Generatoren zur Stromerzeugung. Weiter hat die Nagold eine wichtige Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Die wichtigsten Nebenflüsse sind Waldach, Teinach und Würm.

Wasserkraft aus der Nagold

Mit einem Laufwasserkraftwerk, das sich oberhalb der Nikolausbrücke mitten in Calw befindet, wird elektrische Energie erzeugt. Das Wasser der Nagold treibt über eine Kaplanturbine einen Generator mit einer Leistung von 220 Kilowatt (kW). Jährlich werden so ohne Kohlendioxid-Ausstoß eine Million Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Im neu errichteten Kraftwerksgebäude befindet sich auch die Schaltanlage für die Calwer Stromversorgung.

Erstaunlich: 1910 ging in den Calwer Häusern erstmals das elektrische Licht an.
Bedeutung für den Literarischen Spaziergang:

Zu Hesses Jugendzeit war die Nagold im Stadtgebiet fast durchgängig aufgestaut, damit die Müller, Handwerker und Fabriken Wasserkraft hatten. Entlang der Ufer besaßen auch die Gerber, nach denen Hesse der Stadt den poetischen Namen „Gerbersau“ gab, ihre Arbeitsstätten. Von der Brücke herab und von Ufergebüschen aus angelte Hermann Hesse gerne und oft. Hundert Meter oberhalb der Brücke auf der rechten Seiten lag die in „Unterm Rad“ geschilderte Badwiese. Die Flößerei auf der Nagold hat Hesse in der Erzählung „Floßfahrt“ anschaulich beschrieben.