historisches gebäude
Im Jahre 1696 wurde das Salzhaus neu erbaut. Vom 15. Jahrhundert bis
1807 hatten die württembergischen Amtsstädte die Aufgabe, die Bevölkerung mit Salz zu versorgen. In Calw wurde das »weiße Gold« im »Salzkasten« hinter dem Rathaus gelagert, wo sich auch die Ratsschreiberei befand. Seit 1730 hatte eine private Calwer Handelsgesellschaft das Privileg des Salzhandels. Zunächst unter der Leitung von Martin Notter und später, mit Unterbrechungen, unter der seines Sohnes hatte die Gesellschaft das Recht, Salz aus Bayern nach Württemberg einzuführen. Johann Martin Notter jun. starb 1802 als einer der reichsten Männer des Herzogtums Württemberg mit einem nachgelassenen Vermögen von 750.000 Gulden.
Bedeutung für den Literarischen Streifzug:
Erbaut 1696. 1722 bekommt das Haus den Namen nach seiner Funktion: Salzhaus (mit Stadtschrei-berei, denn der Salzhandel war städtisches Privileg). Während Hesses Schulzeit ist in diesem Haus eine Klasse der Lateinschule untergebracht. Hermann Hesse verbrachte seine vier Calwer Schul-jahre allerdings je zur Hälfte in einem damals im Rathaus untergebrachten Schulzimmer sowie in dem oben an den „Salzkasten“ angebauten „Spritzenhaus“, in dessen Erdgeschoss die Feuerwehr untergebracht war. Das Schulgebäude wird u.a. in der Erzählung „Unterbrochene Schulstunde“ beschrieben. Die Salzgasse wird als „Hirschengasse“ in der Erzählung „Die Verlobung“ erwähnt.
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